Interview mit Katja Michel

Stelle Dich mit eigenen Worten den Lesern vor…

Moin Ihr Lieben!

Ich bin Katja, 42 Jahre jung, lebe in Hamburg und bin gelernte Spanisch- und Französischlehrerin. Ich arbeite seit 1,5 Jahren nicht mehr als Lehrerin, sondern als Coach.

Ich liebe das Leben und gehe nach 2 Todesfällen von geliebten Menschen dafür los, Menschen dabei zu helfen, das Leben bewusster zu leben und auch nach großem Schmerz wieder in die große Lebensfreude zurückzufinden.

Wer ist Dein größtes Vorbild und warum (darf „jeder“ sein)?

Es gibt viele Vorbilder für mich da draußen. Vor allem sind es Menschen, die ihr Leben mit schweren Schicksalsschlägen so mutig und kraftvoll leben und damit eine große Inspiration für mich sind. Das sind zum Beispiel Dr. Edith Eger und Viktor Frankl, 2 Holocaust-Überlebende, und Samuel Koch, der seit einem schweren Unfall querschnittsgelähmt ist.

Es sind aber vor allem auch die vielen Menschen, die tagtäglich ihren Schmerz tragen und von dem wir im Außen gar nicht so viel mitbekommen. Ich finde es sollte viel mehr Tapferkeitsmedaillen und Orden dafür geben, wie viel Menschen „leisten“, die großen Schmerz schultern und damit leben (müssen), anstatt Preise für besondere Leistungen oder Anerkennung aufgrund von Titeln, Statussymbolen, o.ä. zu vergeben.

Was hat Dir den Anstoß gegeben, Speaker/in zu werden?

Mich für Tabuthemen einzusetzen ist mir seit ein paar Jahren ein Herzensanliegen. Nach der Krebserkrankung und dem zu frühen Tod meines Vaters vor fast 18 Jahren ist mir bewusst geworden, wie viel trauriger eine schmerzhafte Erfahrung für alle Beteiligten ist – alleine dadurch, dass sie so tabuisiert ist und man nicht gelernt hat, damit umzugehen (wenn z.B. der Tod plötzlich im Leben Einzug hält).

Als wir dann letztes Jahr unser so lange erwartetes Wunschbaby Karl in den Himmel begleiten mussten, ist das Thema Schmerz/Tod/Tabuthemen so sehr in mir entfacht, dass ich irgendwann immer mehr gespürt habe – ich muss und will mich mehr dafür einsetzen, dass Tabuthemen enttabuisiert werden. Und zwar nicht mehr „nur“ auf Social Media (vor allem auf Instagram gehe ich diesen Weg seit etwa 1,5 Jahren), sondern jetzt also auch auf einer richtigen Bühne im analogen Leben.

And here we go! Ich freue mich so sehr auf meinen Auftritt in der Pirates Boo, und dass Menschen kommen, um sich meine Botschaft anzuhören. Was für eine Ehre!

Was dürfen die Zuschauer und Zuhörer von Dir auf der Bühne erwarten?

Die Zuschauer dürfen von mir erwarten, dass ich mich ihnen gegenüber sehr offen und authentisch zeige. Ich habe keine Berührungsängste und nenne die Dinge beim Namen. Das kann für manche Menschen „zu viel“ sein. Ich habe gelernt, dass ich mich nicht verbiegen, sondern authentisch sein möchte, und dass es gut und wichtig ist, dass Tabus „einfach“ gebrochen werden, wenn sich in dem Bereich etwas verändern soll. Und ich habe ein großes Herz, aus dem ich sprechen werde.

Was verbindest Du mit der Seelenclubtour?

Die beiden ersten Events der Seelenclubtour in Dortmund und Mühlheim habe ich in ganz besonderer Erinnerung: Tolle Speaker, die mich mit ihren Speeches alle sehr berührt haben und die mir viel Mehrwert geboten haben, eine ganz warme und energetische Atmosphäre, die es ermöglicht hat, dass teilweise wildfremde Menschen sind näher kennenlernen konnten und Verbindungen geschaffen wurden.

Ich empfinde die Seelenclubtour als einzigartiges Event und bin jedes Mal ganz erfüllt und mit viel Liebe im Herzen nach Hause gefahren. Und darüber hinaus bietet Social Media so viele Möglichkeiten, weiterhin mit den tollen Menschen, die man durch die Seelenclubtour kennenlernt, im Austausch zu bleiben. So wertvoll! Von Herzen danke, Daggy!

Wo geht Dein Weg als Speaker/in hin – wo siehst Du Dich in einem Jahr – wo siehst Du Dich in drei Jahren?

Ich sehe mich weiterhin immer häufiger auf Bühnen stehen, um über meine Herzensthemen zu sprechen. Das kann bei Events wie bei der Seelenclubtour sein, ich kann mir aber auch vorstellen, z.B. nochmal auf die Bühne in Schulen zu gehen, um dort Vorträge zu Themen wie Krankheit/Tod, Menschen mit Behinderung, Mobbing, Persönlichkeitsentwicklung, u.v.m. zu halten.

Es gibt so viele wichtige Themen, die mehr Gehör benötigen. Und ich stehe auch auf und nutze meine Stimme für all‘ die Menschen, die es sich selbst nicht trauen oder die es selbst nicht können (wie z.B. Sternenkinder).

Welche drei Tipps gibst Du anderen zum Thema Persönlichkeitsentwicklung und persönliches Wachstum?

1. Sei ehrlich Dir selbst und anderen gegenüber! Du wirst sehen, wie viel dieser Schritt in Dir und auch in anderen verändern wird.
2. Bleib‘ dran! Nur tägliche Routinen und das kontinuierliche Ändern von Gewohnheiten bringen letztlich wirkliche Veränderung und lassen Deine Persönlichkeit sich weiterentwickeln. Hab‘ aber auch Geduld, dass alles seine Zeit braucht und bleib‘ im Vertrauen, dass alles, was für Dich bestimmt ist, in Dein Leben kommen wird.
3. Sei mutig und trau‘ Dich, Deine Komfortzone verlassen! Unser größtes Wachstum liegt außerhalb unserer Komfortzone. Und das Gefühl, das sich nach mutigen Schritten einstellt, ist wirklich großartig.

The stage is yours – Deine Schlussworte …

Ich danke Dir sehr dafür, liebe Daggy, dass ich die Möglichkeit bekomme, auf Deiner Bühne stehen zu dürfen! Du gibst mir und sehr wichtigen Themen damit eine ganz große Chance!

Ich wünsche mir, dass wir Menschen alle mehr lernen, unsere Herzen füreinander zu öffnen, voneinander zu lernen und in einem friedlichen und unterstützenden Miteinander zu leben. In dem wir uns gegenseitig groß machen, anstatt in einer Ellbogen-Leistungs-Gesellschaft nur darauf bedacht zu sein, dass es einem selbst gut geht. Und vor allem, dass wir alle lernen, unsere vermeintlichen Schwächen und unsere Verletzlichkeit als Superpower zu sehen! Denn genau das macht am Ende den Unterschied! Let your heart be the difference!

Danke, dass Du mein Interview gelesen hast,

Deine Katja